Großraumbüros – Fluch oder Segen?
Bereits in den 1950er Jahren gab es vereinzelt Großraumbüros. Danach ging der Trend in den 1960er und 1970er Jahren in die Richtung der Einzel- bzw Mehrpersonenbüros, oftmals mit Empfangstresen, während dann in den 90er Jahren wieder ein Kehrtwende eintrat und die Großraumbüros erneut auf dem Vormarsch waren. Doch welche Büroart ist die Beste? Oder hat jede Form ihre Vor- und Nachteile?
Verschiedene Büroarten
Das Einzelbüro ist ein meist kleiner Raum, der von einer Person besetzt wird. Bei höheren Führungspositionen gibt es vor der Bürotür häufig noch ein Empfangstresen mit einer Sekretärin. Der Mitarbeiter hat hierbei die alleinige Entscheidungsgewalt über die Einrichtung, Temperatur und Helligkeit. Er kann hier ungestört arbeiten und muss auf keinen Kollegen oder Kollegin Rücksicht nehmen. Für die Arbeit im Team ist diese Büroart jedoch nicht geeignet.
Das Mehrpersonenbüro bietet Platz für zwei bis vier Personen. Meist arbeiten diese an einer ähnlichen Aufgabe oder dem gleichen Projekt. Wichtig ist es hierbei, dass sich die Beteiligten gut verstehen, da sonst Konflikte vorprogrammiert sind. Diese Büroart eignet sich, aufgrund der geringen Personenzahl, sowohl für eine ungestörte Einzelarbeit als auch für Teamarbeit.
Die dritte Form sind sogenannten Gruppenbüros mit 10-20 Personen. Diese sind notwendig, wenn viel miteinander kommuniziert werden muss. Meist sind diese Büros durch Raumgliederungssysteme unterteilt. An einem integrierten Empfangstresen können Gäste empfangen und an die zuständigen Bearbeiter verwiesen werden.
Mittlerweile gibt es auch die non-territorialen Büros. Hier hat der Mitarbeiter keinen festen Arbeitsplatz mehr sondern kann jeden beliebigen Schreibtisch benutzen, der gerade frei ist.
Vorteile eines Großraumbüros
An erster Stelle steht natürlich die Kosteneinsparung, da weniger Platz benötigt wird. Die Arbeitgeber haben außerdem einen Überblick über die Arbeit ihrer Angestellten. Private Gespräche oder Surfen im Internet ist nicht mehr ohne Weiteres möglich. Durch Trennwände oder Regale kann man große Büroräume gut strukturieren und den Mitarbeitern einen eigenen Bereich gestalten. Vor allem bei Kommunikationsintensiven Projekten sind Großraumbüros die ideale Lösung.
Nachteile eines Großraumbüros
Neben all den genannten Vorteile müssen aber auch Nachteile erwähnt werden. Da der Lärmpegel in einem Raum mit 10 bis 20 Mitarbeitern deutlich höher ist, wird man leichter abgelenkt und die Arbeit leidet darunter. Außerdem erzeugt ein ständiger Geräuschpegel Stresshormone, welche wiederum zu einer Anspannung führen. Konflikte sind daher vorprogrammiert.Weiterhin herrscht ein größeres Konfliktpotential und von erkrankten Angestellten geht ein höheres Ansteckungsrisiko aus. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt, ist die fehlende Privatsphäre. Man steht ständig unter der Beobachtung des Chefs, was unter den Mitarbeitern einen enormen Druck aufbauen kann.
Fazit
Ob man sich nun für ein Einzelbüro oder ein Gruppenbüro entscheidet, hängt von den Gegebenheiten ab. Müssen viele Projekte in Teamarbeit erledigt werden, sollte man eher ein Großraumbüro wählen. Wenn die Mitarbeiter jedoch ungestört in Einzelarbeit ihre Aufgaben erledigen sollen, ist ein Einzelbüro effektiver.