Stress erkennen und vermeiden
Obwohl wir es besser wissen, muten wir uns im Job immer mehr zu. Moderne Kommunikationsmittel und eine hohe Leistungsbereitschaft fördern diesen Trend. Weil es alle machen, fühlen wir uns automatisch auch dazu verpflichtet.
Viele Faktoren führen zu Stress
Der moderne Bürojob ermöglicht mehr als fast jeder andere Arbeitsplatz viele Stressfaktorern. Gleich mehrere Medien wie PC, Telefon und Drucker bedienend, führen wir mitunter 3-4 Aufgaben gleichzeitig durch. Währenddessen beantworten wir bereitwillig Fragen der Kollegen oder des Vorgesetzten. Mangelnde oder zumindest unzureichende Bewegung sowie eine wenig ergonomische Büroeinrichtung setzen dem Körper ebenfalls in Form von Verspannungen zu. Oftmals bemerken wir die Auswirkungen unseres Arbeitsverhaltens viel zu spät. Erst, wenn Körper und Geist sich eine Auszeit in Form einer Krankheit nehmen, wird uns dieses Verhalten bewusst gemacht. Leider ist dies auch den wenigsten Arbeitgebern bewusst – zumindest aber sorgen gerade einmal ca. ein Fünftel aller Arbeitgeber für ein Gegenprogramm.
Stressfaktoren lauern überall
Gerade die Möglichkeiten der Mehrweg-Kommunikation bergen auch Stressoren. Emails, Online-Programme, Instant-Dienste und währenddessen noch das Telefon sind für viele Menschen mit Bürojob normaler Alltag. War uns früher einmal durch das Fehlen dieser Mittel eine vorgegebene Pause verordnet, so fällt diese jetzt gänzlich weg. Obwohl wir nun frei entscheiden könnten, diese Pausen wann immer es uns beliebt einzulegen, setzen wir uns diesem Kommunikationsstress nur allzu oft auch freiwillig auf. Ständige Erreichbarkeit hat eben auch ein gewisses Suchtpotential. In diesem Zusammenhang ist es auch verständlich, dass gerade Arbeitnehmer in entsprechenden Branchen dieser Verführung nur allzu oft erliegen. Hier sind Gegenmaßnahmen seitens des Vorgesetzten bzw. des Arbeitgebers erforderlich. Eine geeignete Büroeinrichtung kann bereits vieles bewirken. Angesichts der ansteigenden Fehltage bedingt durch Stress wird dies auch immer mehr umgesetzt.
Gegenmaßnahmen selbst ergreifen
Vielfach unterschätzt ist die Erreichbarkeit in der Freizeit. Natürlich sammelt jeder gern Fleißpunkte indem er auch nach Feierabend den Anruf des Chefs entgegen nimmt und bereitwillig dessen Fragen beantwortet. Auch die Präsentation wird mit hoher Wahrscheinlichkeit besser, wenn sie nach Feierabend oder am Wochenende in aller Ruhe zu Hause vorbereitet wird. Wenn dies jedoch nicht mehr die Ausnahme, sondern die als Selbstverständlichkeit angenommene Regel wird, schlägt das Ganze schnell in akuten Stress um. Also darf das Telefon am Wochenende auch ruhig einmal unbeachtet bleiben. Auch ergibt es Sinn, sich für eine bestimmte Arbeit einmal in einen ruhigen Raum zurückzuziehen, dorthin, wo keine Email, kein Telefon und kein Kollege von der Aufgabe ablenken kann. Der Fokus auf nur eine Tätigkeit kann wohltuend sein.
Weniger ist oft mehr
Nicht nur der Ausfall durch Krankheit wenn der Körper die Notbremse führt, kostet Arbeitgeber weltweit mehr und mehr Geld. Auch will Aufgaben, die nacheinander und nicht gleichzeitig erfüllt werden, führt dies zu deutlich besseren Ergebnissen. Dies kommt letztlich auch dem Arbeitgeber zugute. Es ist daher nicht ausschließlich die Fürsorgepflicht der Firmen sondern auch im eigenen Interesse, das immer mehr Unternehmen auf eine gesunde Arbeitsumgebung achten. Eine gesunde Büroeinrichtung ist bereits ein erster Schritt.