Wie das Büro zu einem Wohlfühlraum wird

Von lecosys

Wenn Arbeitnehmer nach den ausschlaggebenden Aspekten für ihre Arbeitszufriedenheit gefragt werden, nennen diese immer öfter nicht nur Boni-Systeme und Gehälter. Das Gestalten der unmittelbaren Büroeinrichtung, jedoch ebenso die Meeting- und Pausenräume, spielen eine wichtige und dabei doch häufig ignorierte Rolle für das Identifizieren der Beschäftigten mit ihrer Firma und das Entscheiden für den Wechsel in ein neues Unternehmen.

Ein Mitarbeiter in Vollzeit verbringt im Durchschnitt 1.650 Stunden jährlich in seiner Arbeitsstelle. Je angenehmer die räumliche Umgebung und je inspirierender dessen ästhetische Gestaltung, umso nachweislich höher ebenso die Qualität der dort umgesetzten Aufgaben und Projekte. Selbstverständlich ist es am besten, dass man bereits bei der neuen Büroeinrichtung die entsprechenden Parameter berücksichtigt. Jedoch ebenfalls ein nachträgliches Investieren in ergonomische und ansprechende Büroräume hat langfristig eine positive Auswirkung. Dabei sind die nötigen Anpassungen keineswegs immer kostspielig, da ihre Notwendigkeit lediglich häufig unterschätzt wird, wie die nachfolgenden Veränderungsvorschläge zeigen.

Entscheidend ist gesundes Raumklima

Wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, fällt seine Konzentrationsfähigkeit rasch ab. Zugleich nimmt das Stresslevel zu, Müdigkeit und Gereiztheit setzen ein. Daher ist das passende Klima am Arbeitsplatz ein wichtiger Aspekt, welcher aus zwei Komponenten besteht: das Vermeiden olfaktorischer Belästigung und Luftzufuhr.

Sollte es im Raum eine Klimaanlage geben, ist es wichtig, dass man eine angenehme Einstellung für alle Beschäftigten findet. Durch eine kleine Umfrage erfährt man die optimale Durchschnittstemperatur. Ansonsten ist ebenfalls in der kalten Jahreszeit ein mehrfaches, jeweils zehnminütiges Stosslüften bei allen Fenstern entscheidend. Dafür bieten sich wenige Minuten vor dem Arbeitsanfang am Morgen und die Pause am Mittag an. Das Beste ist, wenn man jemanden aus dem Personal im wöchentlichen Wechsel für das Öffnen sowie Schließen für zuständig erklärt.

Damit die Feuchtigkeit im Zimmer reduziert oder erhöht wird, helfen mobil aufgestellte Be- oder Entfeuchter, welche bei relativ niedrigen Kosten und wenig Platzaufwand häufig einen großen Unterschied machen. Klagen Beschäftigte oft über exzessive Müdigkeit oder Kopfschmerzen, kann das Hinzuziehen eines Baubiologen Sinn ergeben, welcher die Räume auf erhöhte Strahlenwerte, Schimmelsporen oder andere Schadstoffe untersucht.

Durch eingetopfte Grünpflanzen gewinnt das Raumklima enorm an Qualität. Sehr günstig für Gesundheit und Raum sowie dazu noch dekorativ sind senkrecht gepflanzte Pflanzenwände mit einer hohen Feuchtigkeitsausdünstung. Ein anderes Thema dagegen sind Schnittblumen: Was den einen freut, kann bei den anderen zu Kopfschmerzen und Allergien führen. Daher sollten Blumengestecke im Großraumbüro lediglich sparsam zum Einsatz kommen.

Eine inspiririende Umgebung als Motivation für Mitarbeiter

Natürlich sind die besten Beschäftigten diejenigen, welche endogen motiviert sind, demnach aus eigener Motivation für ihre Projekte arbeiten. Doch auch der ehrgeizigste Arbeitnehmer kann Kreativität keineswegs ganz aus sich alleine schöpfen. Es bedarf der externen Inspirationsquellen, visuellen und akustischen Reizen sowie der intellektuellen Stimulation, damit man gleichbleibend motiviert ist. Je vielseitiger das Arbeitsumfeld darauf ausgelegt ist, die Stimuli anzubieten, um konstanter und höher die Arbeitsqualität.

Der erste und wichtige Schritt in die Richtung ist der gut platzierte und sinnvolle Einsatz von Kunst. Skulpturen sind sehr gut zum Auflockern der Büroeinrichtung, aber auch Fotos und Bilder können visuelle Magneten sein.

Ebenfalls wichtig sind intime Rückzugsräume oder Rauminseln, insbesondere in Großraumbüros. Diese können Standelemente oder Pflanzen, eigens verfügbar gemachte Räume oder locker separierte Sitzecken sein, in welche sich Beschäftigte zurückziehen können, um an einem neuartigen Projekt zu arbeiten, Ideen auszutauschen oder zu brainstormen, ohne dem Rhythmus vom operativen Alltagsgeschäft ausgesetzt zu sein.

Diese Räume sollten nach Möglichkeit farblich abgegrenzt werden. Auf kreative Prozesse wirkt nachweislich ein helles Grün, Orange fördert die Konzentration und hat eine stimulierende Wirkung. In dem Kontext machen sich ebenfalls Designer-Einzelstücke und ungewöhnlichere Möbel gut, selbst wenn die restliche Büroeinrichtung eher sachlich ist. Erwünscht ist alles, was die Grenzen vom Gewöhnlichen aufbricht sowie Raum für neuartige Ideen schafft.

Andere Sicht einnehmen: Mobilität für neuartige Ideen

Auch die Arbeit an der immer gleichen Stelle ist für viele Menschen der Grund für einen mentalen Stillstand. Mobile Arbeitsplätze helfen hier weiter. Das heißt nicht, dass alle Beschäftigten sich jeden Morgen für einen anderen Arbeitsplatz entscheiden müssen. Nur eine gewisse Zahl von Plätzen sollte flexibel besetzt werden, davon stets ein oder zwei am Fenster. Zudem trägt eine freie Aussicht nachweislich zu einem weiter gefassten Denken bei; ein großes Plus für Beschäftigte, deren Schreibtisch im Normalfall über keine Aussicht verfügt und die somit in den Genuss der gleichen kommen können.

Die wahrscheinlich anspruchsvollste Veränderung, welche jedoch ebenso sehr wirksam sein kann, ist das Integrieren der Firmenwerte in die Raumgestaltung. Es rentiert sich vor jeder Veränderung, sich zusammen mit dem Management Gedanken zu machen, wie die Büroräume sehr praktisch die Unternehmensphilosophie projizieren können. Steht im Vordergrund das Miteinander? Dann sind informelle Meeting-Punkte sinnvoll. Geht es um Kreativität und Individualität? Dann sollte den Arbeitnehmern ebenso beim Gestalten von ihrem Arbeitsplatz ein hohes Gestaltungs- und Mitentscheidungsrecht eingeräumt werden.